11.Tag

Posted by on 14. September 2011

Den Vormittag haben wir damit verbracht Mopsens weisse Lady nochmal solide zu reparieren. Denn nach einem Telefonat mit der einheimischen Bikercrew war klar, dass es den Kupplungsbowdenzug nirgendwo in Marokko und wahrscheinlich auch nicht in ganz Afrika gibt. Und einfliegen dauert ja dann doch lange und wenn ja, wohin überhaupt. Also wurde schön vor dem besten Hotel Taza’s am Mopped geschraubt und die Café-Terasse in eine Werkstatt verwandelt. Dann wollten wir in den nahe gelegenen Nationalpark, doch erwies sich das auch nicht als ganz so einfach, da nichts ausgeschildert war und es wieder um die 40 Grad heiss war. Das erste Ziel war eine Höhle die wir kurz besuchen wollten. Vielleicht hätten wir besser hinhören sollen als ein Guide zu uns sagte: Bis morgen dann. Denn aus der kurzen Höhlenexpedition wurde ein 3,5 Stunden langes Abenteuer. Koka, der Guide, führte uns total begeistert durch die wirklich (!) atemberaubende Unterwelt. Irgendwann kamen wir dann auch an den Punkt, den der normale Mitbürger, wie wir, als schlicht unmöglich bezeichnet. Denn plötzlich sollten wir über 4m lange aber nur 30cm breite Planken den Abgrund zur nächsten Höhlenkammer überqueren. Das taten wir erst extrem wiederwillig, doch dann wurde es irgendwann “normal”. Aber es war irgendwie doch ein bisschen wie bei Indiana Jones. So etwas würde es in Deutschland oder in Europa niemals geben. Man müsste Helme tragen, die Höhle wäre erleuchtet (was sie nicht war), man müsste sich sichern und unterschreiben, dass der Veranstalter keine Haftung übernimmt. Aber statt dessen luden uns die Jungs abends zum Essen ein und boten uns an hier zu übernachten. Sie haben ein ganz einfaches, aber ich glaube sehr glückliches Leben. Und sie leben für “ihre” Höhle. Als wir uns noch abends die Fotos von Mops Kamera zusammen ansahen, entdeckten sie den guten Blitz der Kamera und zogen dann abends nochmal los, 3km in den Berg, um mit der Nikon von Mops Bilder zu schiessen. Das war so gegen 10. Völlig irre. Und wir legen uns jetzt mal auf Ihre Terasse und krabbeln in den Schlafsack. Gute Nacht.

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