28.Tag

Posted by on 30. September 2011

Ok. Fangen wir mit den langweiligen 500km marokkanischer Autobahn an. Die erreichten wir leider erst etwas spät, da wir in unserer Villa so ein bisschen verschlafen hatten. Das wiederrum hatte zur Folge, dass wir die Grenzstadt Tanger erst in der Dunkelheit erreichten. Es folgte das schlimmste Verkehrschaos was wir je erlebt haben. In einem Kreisverkehr, der von der Größe mit dem Strausberger Platz mithalten kann, versuchten ca. 500 Piloten gleichzeitig und ohne jede erkenntliche Regel in irgendeine Richtung zu fahren. Da haben die Moppedfahrer Marek verloren. Gott sei dank haben wir seit ca 5 Tagen wieder Handyempfang, so konnten wir den fast schon panischen Marek zum Hafen lotsen. Nein, falsch! Hafen ist der falsche Begriff. Vorhölle ist die richtige Wortwahl. Während wir auf Marek warteten, wurden wir so oft und so lästig mit Hasch, Ketten und allgemeiner Nerverei bedrängt, dass Kotte zum ersten mal, sehr bestimmt und wiederholt die Worte F*** Off benutzte. Wären nicht 2, ausnahmsweise nicht korrupte Polizisten erschienen, hätte Kotte die Fäuste sprechen lassen. Dann kam Marek und darauf hin wurden wir gleich wieder von den bezaubernden Zoll und Grenzpolizisten getrennt. Als wir mehrmals sagten wir fahren die Moppeds erst aufs Schiff wenn Mareks Auto raufgefahren ist, wurde uns angedroht, dass wir bis zum nächsten Tag da bleiben müssten. Also knickten wir irgendwann ein, aber irgendwie hat dann doch noch alles geklappt und Marek kam an Bord. Als wir dann dachten, dass jetzt alles besser wird, hätten wir uns an die Sturmböen auf der marokkanischen Autobahn erinnern sollen. Die Moppeds mussten teilweise auf Tempo 60 bremsen sonst hätte die Reise in der Leitplanke ein Ende gefunden. Es waren mindestens 8 Windstärken und so war auch der Seegang. Wir ertrugen es unterschiedlich, Basti war jedenfalls kurz davor seinen Innerstes nach Aussen zu kehren. Nun ist es 2 Uhr und wir sind in der Altstadt von Tarifa. Alle ausser uns sind betrunken, keine Frau ist verschleiert, sondern leicht bekleidet und niemand nervt uns mehr. Seltsam. Wir sind noch nicht ganz angekommen, aber froh wieder in Europa zu sein.

20110930-024414.jpg